Ein Spielball mit der Aufschrift «Peace. Stop War»: Solidarität mit der Ukraine. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ronny Hartmann/dpa)

Die ukrainische Handball-Nationalmannschaft hat die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2023 trotz der wegen des russischen Angriffskrieges verpassten Playoff-Qualifikationsspiele noch nicht abgeschrieben.

«Ich hoffe, dass wir für die WM eine Wildcard bekommen», sagte Nationaltrainer Slava Lochmann der Deutschen Presse-Agentur. Eine Entscheidung darüber obliegt dem Weltverband IHF. Die Endrunde im kommenden Jahr findet in Polen und Schweden statt.

Derzeit absolviert die ukrainische Auswahl ein knapp dreiwöchiges Trainingslager in Großwallstadt. Wie es danach für die Spieler weitergeht, ist offen. «Ich habe mit unserem Verbandspräsidenten gesprochen. Vielleicht können wir noch zwei Monate länger bleiben. Ich hoffe, dass die Mannschaft nicht nach Hause muss», sagte Lochmann.

Es sei von großer Bedeutung, dass ukrainische Sportlerinnen und Sportler weiter an Wettkämpfen teilnehmen können. «Wir müssen zeigen, dass wir ein Land haben», sagte der 44-Jährige. «Wir kämpfen nicht an der Front, sondern in der Halle. Wir sind keine Soldaten. Ich habe nie in meinem Leben eine Waffe in der Hand gehalten, immer nur einen Ball. Wir müssen weitermachen, das ist wichtig.»

Größter Wunsch Lochmanns, der von 2004 bis 2007 für den TV Großwallstadt in der Bundesliga spielte und bereits Anfang März mit seiner Frau und den drei Kindern nach Deutschland geflüchtet war, ist ein schnelles Ende des Krieges. «Es sind schon viel zu viele Menschen gestorben, vor allem Kinder», sagte er. «Und wofür?»

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