Kiels Trainer Filip Jicha trifft mit seinem Team auf Paris Saint-Germain. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ronny Hartmann/dpa)

Für die Jagd auf Europas Handball-Krone drückt Bundestrainer Alfred Gislason seinen Herzensvereinen THW Kiel und SC Magdeburg fest die Daumen.

«Beide haben die Möglichkeit, zum Final Four nach Köln zu kommen, und ich hoffe natürlich, dass sie es schaffen. Das wäre sehr gut für den deutschen Handball», sagte Gislason der Deutschen Presse-Agentur vor den Hinspielen im Viertelfinale der Königsklasse und fügte hinzu: «Ein deutsches Finale wäre natürlich großartig.»

Auf dem Weg dorthin bekommt es der Rekordmeister und Bundesliga-Spitzenreiter aus Kiel am Mittwoch (20.45 Uhr/DAZN) wie schon in den vergangenen zwei Jahren mit Frankreichs Champion Paris Saint-Germain zu tun. Zwei Stunden zuvor empfängt Meister Magdeburg den polnischen Vertreter Orlen Wisla Plock. Die Rückspiele steigen eine Woche später.

Kiels Superstar heiß auf PSG

«Das werden zwei brutale Spiele», sagte THW-Kapitän Domagoj Duvnjak vor den beiden Duellen mit der Millionentruppe von der Seine. In der vergangenen Saison setzten sich die Kieler in der Endabrechnung hauchdünn mit einem Tor durch, im Jahr zuvor hatten die Franzosen das bessere Ende für sich. «Spiele gegen Paris sind immer etwas Besonderes, sie können immer in die eine oder andere Richtung kippen», sagte Rückraumspieler Miha Zarabec.

Ausgerechnet jetzt plagen den THW jedoch Personalsorgen. Neben Ex-Nationalspieler Steffen Weinhold (Schulteroperation) fällt auch der Schwede Eric Johansson wegen einer Handverletzung für den Rest der Saison aus. Zudem ist der Einsatz von Nikola Bilyk fraglich. «Ich weiß wirklich nicht, wer mir am Mittwoch zur Verfügung stehen wird», sagte Trainer Filip Jicha. «Ich weiß aber, dass wir um unseren Traum, das Halbfinale in der Königsklasse zu erreichen, spielen. Wir werden alles tun, um Paris Paroli zu bieten.»

Besonders heiß ist Superstar Sander Sagosen, der sich im Sommer gerne als Champions-League-Sieger aus Kiel verabschieden möchte. «Wir wollen 120 Minuten lang unseren besten Handball zeigen. Denn wir haben ein Ziel, und das heißt Köln», bekräftigte der Norweger.

Magdeburg leicht favorisiert gegen Plock

Wenn in Köln am 17. und 18. Juni der Titel vergeben wird, will auch der SC Magdeburg dabei sein. 21 Jahre nach dem bisher einzigen Champions-League-Triumph der Vereinsgeschichte – damals mit Gislason als Trainer und dem heutigen Coach Bennet Wiegert als Spieler – kann der Bundesliga-Zweite wieder auf den großen Wurf in der Königsklasse hoffen. «Ich bekomme schon Gänsehaut, wenn ich das nur höre», sagte Nationalspieler Lukas Mertens der dpa. «Das ist schon cool und ein schönes Gefühl.»

Anders als die Kieler gegen Paris gehen die Magdeburger leicht favorisiert in die Duelle mit dem siebenmaligen polnischen Meister aus Plock, gegen den es in der Gruppenphase einen klaren Heimsieg (33:27) und eine knappe Auswärtsniederlage (24:25) gab. «Die Woche nach dem verlorenen Pokalfinale war mental nicht einfach, aber das ist raus aus den Köpfen. Wir werden gut vorbereitet sein», sagte Mertens. Und Trainer Wiegert bekräftigte: «Die Champions League ist ein Mega-Ziel.»  

Eric Dobias, dpa

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