Bundestrainer Markus Gaugisch musste mit den DHB-Frauen im Test gegen die Niederlande eine Niederlage hinnehmen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marco Wolf/wolf-sportfoto/dpa)

Wirklich verwundert schien Markus Gaugisch nicht. In seinem zweiten Spiel als Handball-Bundestrainer hatte er die erste Niederlage zwar nicht fest eingeplant. Doch für das 18:24 der deutschen Frauen im Test gegen die Niederlande fand der 48-Jährige schnell eine Erklärung.

«Tempo, Druck, Passspiel – das geht bei den Niederländerinnen alles mit mehr Power ab. Aber das war auch nicht überraschend, da sind sie einfach schon weiter.» So weit, wie Gaugisch mit seiner Mannschaft in nicht allzu ferner Zukunft gerne sein würde. «Aber wir müssen uns finden. Das braucht Zeit», sagte er.

Erst am vergangenen Montag hatte der Vater seine erste Einheit geleitet. Drei Tage später machte die DHB-Auswahl mit einem lockeren 40:11 gegen Griechenland das Ticket für die Europameisterschaft im November klar. Am Samstag folgte schließlich die verdiente Niederlage gegen den Weltmeister von 2019. Und spätestens seitdem weiß Gaugisch, dass bis zum Turnier in Slowenien, Montenegro und Nordmazedonien noch viel Arbeit auf ihn wartet.

«Es war eine sehr, sehr intensive Woche für uns, auch harte Tage in den Trainingseinheiten. Wir konnten Markus und seine Philosophie kennenlernen, auch das, was er von uns will», sagte Kapitänin Alina Grijseels. «Ich denke, dass wir mit einer besseren Defensive und mit einem besseren Angriffsspiel mit jeder Mannschaft mithalten können.» Dafür allerdings muss das deutsche Team in Bestbesetzung antreten. Denn am Samstag wurde auch klar, dass die DHB-Auswahl Ausfälle von Stammkräften wie Emily Bölk (Grippe) nicht kompensieren kann.

All das wird Gaugisch nun in die Analyse seiner ersten Woche einfließen lassen. Erst im September trifft sich die DHB-Auswahl wieder, vorher findet an diesem Donnerstag noch die Auslosung der EM-Gruppen statt. Wunschgegner hat Gaugisch nicht, er richtet seinen Blick vielmehr auf die eigene Mannschaft. «Die Aufgabe ist, dass jeder für sich besser wird», sagte er zum Abschluss. «Dann werden wir sehen, wie gut wir sind.»

Von Nils Bastek, dpa

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