DHB-Coach Alfred Gislason scheiterte mit seinem Team im Viertelfinale gegen Ägypten. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

Ex-Bundestrainer Heiner Brand sieht den deutschen Handball trotz des frühen Scheiterns bei den Olympischen Spielen in Tokio und einiger Baustellen nicht in der Krise.

«Man muss sich schon Gedanken machen und die Gründe für die fehlenden Resultate bei den vergangenen Turnieren analysieren», sagte Brand in einem Sport1-Interview. «Aber ich denke, insgesamt ist man auf einem guten Weg, weil auch in der Bundesliga jetzt viele Junge zum Einsatz kommen, die ihre Erfahrungen sammeln können.»

Obwohl die DHB-Auswahl seit Olympia-Bronze 2016 in Rio keine Medaille mehr bei einem Großereignis gewonnen hat, zählt Brand den deutschen Handball weiter zur Weltspitze. «Er steht sicherlich nicht ganz oben, das kann man nach den letzten Resultaten sagen. Aber er gehört immer noch in die Spitze hinein», sagte der 69-Jährige.

Die Mannschaft, die ihn in Tokio «nicht enttäuscht» habe, könne den Spitzenmannschaften immer Probleme bereiten. «Aber es fehlt eben an den Erfolgen in den wichtigen Momenten. Zu ganz oben fehlt die Konstanz, das machen andere Mannschaften wie Dänemark, Schweden oder Norwegen, die wir geschlagen haben, momentan besser.»

Auch bei der individuellen Ausbildung der Spieler sieht Brand, der Deutschland 2007 als Bundestrainer zu WM-Gold geführt hatte, Handlungsbedarf. «Man muss anerkennen, dass Mannschaften wie Frankreich oder Ägypten individuell besser besetzt sind, zumindest was die Angriffsleistung betrifft», stellte er fest.

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