Heiner Brand verspürt keine große Vorfreude auf die Handball-WM. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Matthias Balk/dpa)

Die Corona-Krise hat Weltmeister-Trainer Heiner Brand ein wenig die Lust auf die Handball-Weltmeisterschaft genommen.

«Sicher ist ein Interesse vorhanden, aber die ganze Vorgeschichte mit den Absagen von Spielern vor dem Turnier, mit dem Corona-Chaos bei den Tschechen und den US-Amerikanern und dazu diese Ungewissheit, was in Ägypten tatsächlich passieren wird, wenn 32 Mannschaften zusammenkommen – es kommt einfach nicht so eine richtige Vorfreude wie bei anderen Turnieren in der Vergangenheit auf», sagte der 68-Jährige in einem Interview den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Brand, der 1978 als Spieler und 2007 als Bundestrainer mit der DHB-Auswahl Weltmeister wurde, hätte sich wegen der Coronavirus-Pandemie eine Verlegung des Events gewünscht. «Mir persönlich wäre ein anderer Termin für das Turnier lieber gewesen. Man hätte beispielsweise darüber nachdenken können, die nationalen Topligen weiter spielen zu lassen, das funktionierte ja einigermaßen. Dann hätte man die WM am Ende der Saison im Sommer durchführen können», sagte er. «Vielleicht wären da die Voraussetzungen etwas besser gewesen, sodass mehr Teams vollständig antreten könnten und der sportliche Gedanke etwas mehr im Vordergrund stehen würde.» Allerdings finden im Juli auch noch die im Vorjahr ausgefallenen Olympischen Spiele in Tokio statt.

Der deutschen Mannschaft, die am Freitag gegen Uruguay in das Turnier startet, traut er trotz des Fehlens etlicher Stützen einiges zu. «Es ist alles möglich», sagte Brand zu den Chancen des Teams von Bundestrainer Alfred Gislason. «Es gibt keinen Grund, die Erwartungen zu niedrig zu halten.»

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