Handball-Star Uwe Gensheimer machte gegen Brasilien ein starkes Spiel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sascha Klahn/dpa)

Die Erleichterung über den gelungenen Auftritt gegen Brasilien zum Start in das Drei-Länder-Turnier war bei den deutschen Handballern ebenso groß wie die Freude über die Fan-Rückkehr nach fast eineinhalb Jahren.

«Es hat großen Spaß gemacht, wieder vor Zuschauern zu spielen», sagte Kapitän Uwe Gensheimer nach dem überzeugenden 36:26-Sieg. Schon am Sonntag (15.05 Uhr/Sport1) kann die DHB-Auswahl die lange vermisste Atmosphäre bei der Olympia-Generalprobe gegen Ägypten erneut genießen. Das soll Rückenwind geben für die Geisterspiele bei den Sommerspielen in Tokio. «Dort müssen wir uns wieder selbst motivieren», sagte Gensheimer zu den Spielen in Japan.

Härtetest gegen Ägypten

Zunächst liegt der Fokus aber auf dem Duell mit dem WM-Viertelfinalisten. «Das ist eine körperlich starke Mannschaft und ein ganz anderes Kaliber als Brasilien», sagte Rückraumspieler Steffen Weinhold über die Nordafrikaner. «Da müssen wir alle unseren Mann stehen.»

Bundestrainer Alfred Gislason will die Partie zum weiteren Feinschliff nutzen. «Wir werden weiter an unserer 6:0-Abwehr und unserem Umschaltspiel arbeiten. Wir können auch eine offensive Abwehr testen, das konnten wir gegen Brasilien nicht», kündigte der 61 Jahre alte Isländer an. «Ich bin gespannt auf das Spiel.»

Gegen die Ägypter, die im Januar bei der Heim-WM im Viertelfinale gegen Weltmeister Dänemark erst im Siebenmeterwerfen gescheitert waren, soll auch Spielmacher Philipp Weber zum Zug kommen. Der 28-Jährige vom European-League-Sieger SC Magdeburg musste zum Turnierauftakt wegen einer Muskelverhärtung in der Wade pausieren. «Ich denke, er kann spielen», sagte Gislason. «Das wäre sehr wichtig für uns, um noch besser in den Spielfluss zu kommen.»

Zufriedener Bundestrainer

Mit der Leistung gegen Brasilien war der Bundestrainer in weiten Teilen sehr zufrieden – was bei ihm selten vorkommt. Die Torhüter Andreas Wolff und Johannes Bitter waren gut drauf, der Innenblock mit Hendrik Pekeler, Johannes Golla und Finn Lemke stand über weite Strecken stabil, und im Angriff setzten sich vor allem die Außenspieler gekonnt in Szene.

Dennoch gibt es Steigerungspotenzial. «Wir haben kleine Stellen, an denen wir noch feilen können – und genau das werden wir tun. Man hat gesehen, dass wir noch Abstimmungsfehler hatten. Da waren die Absprachen noch nicht ganz optimal», sagte Gensheimer.

Gislason erhofft sich bei der Generalprobe weitere Aufschlüsse für das Olympia-Turnier, das für die deutsche Mannschaft am 24. Juli mit dem Kracher gegen Europameister Spanien beginnt. «Wo meine Mannschaft aktuell steht, ist schwer zu sagen», befand der Bundestrainer nach dem Brasilien-Spiel. Eines weiß er aber ganz genau: «Unsere Chancen in Tokio gehen klar über eine gute Abwehr mit starken Torhütern und schnellem Umschaltspiel.»

Von Eric Dobias, dpa

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