Die deutschen Handballerinnen treffen bei der EM nun auf Frankreich und Rumänien. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Kolektiff Images/dpa)

Nach einem freien Tag mit Sightseeing in Skopje stürzten sich Deutschlands Handballerinnen mit Enthusiasmus und neuer Energie in die Vorbereitung auf den EM-Doppelpack gegen Olympiasieger Frankreich und Rumänien.

Der glanzvolle 36:28-Sieg gegen die Niederlande zum Auftakt der Hauptrunde hat nicht nur die Stimmung im Team erheblich verbessert, sondern auch die sportlichen Chancen bei der Endrunde. «Wir haben mit dem Rücken zur Wand gestanden, jetzt sind wir wieder im Turnier drin», sagte Rückraumspielerin Julia Maidhof. «Es ist noch alles offen und wir können neue Hoffnung schöpfen. Es kann noch weit gehen.» 

Nach dem überzeugenden Erfolg gegen den Weltmeister von 2019 hegt Deutschland in der Hauptrundengruppe II mit 2:4 Punkten wieder berechtigte Hoffnungen auf Rang drei. Der würde am Ende den Einzug ins Spiel um Platz fünf bringen, was sich im Hinblick auf die Qualifikationsturniere für die Olympischen Spiele 2024 in Paris noch als wertvoll erweisen könnte. Selbst das Halbfinale ist noch drin – allerdings nicht aus eigener Kraft. 

Fokus auf Frankreich und Rumänien

So weit will im DHB-Team derzeit aber niemand denken. Zunächst gilt es, am Dienstag und Mittwoch gegen Frankreich und Rumänien zu bestehen. «Wir wollen in den entscheidenden Spielen befreit aufspielen und unsere Leistung auf die Platte bringen. Das oberste Ziel ist es, geilen Handball zu zeigen und im Turnier zu bleiben», formulierte Maidhof die Marschroute. 

Der enge Zeitplan – zwischen dem Abpfiff des Frankreich-Spiels und dem Anpfiff des Rumänien-Spiels liegen nur knapp 18 Stunden – erschwert allerdings die ohnehin anspruchsvolle Aufgabe. «Das wird für uns sehr knackig», sagte Rückraumspielerin Xenia Smits. Bundestrainer Markus Gaugisch wollte aber nicht klagen: «Wir nehmen das so hin und freuen uns auf die beiden Spiele.»

Der freie Samstag wurde zur ausgiebigen Regeneration genutzt, am Sonntag begann die Vorbereitung auf das Frankreich-Spiel. «Wir haben die Köpfe mal kurz auf andere Gedanken bringen können, jetzt ist der Fokus auf die nächsten zwei Spiele gerichtet», berichtete Maidhof. «Da wollen wir wieder auf einem Toplevel sein.»  

Sorgen bereitet derzeit nur Kreisläuferin Meike Schmelzer, deren Einsatz in den kommenden EM-Spielen ungewiss ist. Die 29-Jährige war am Freitagabend gegen die Niederlande schon in der Anfangsphase mit einer Knieverletzung ausgeschieden. «Wir hoffen natürlich, dass sie uns weiter zur Verfügung steht», sagte Co-Trainer Jochen Beppler am Samstag.

Egal, wer am Ende auf dem Parkett steht – das Ziel ist klar. «Wir wollen in jedem Spiel 100 Prozent geben und um den Sieg kämpfen. Das müssen wir in den beiden sehr schweren Partien bestätigen», sagte Co-Kapitänin Emily Bölk. «Wenn wir so auftreten wie gegen die Niederlande, ist vieles möglich. Und dann müssen wir gucken, was die anderen Mannschaften machen.» Die neue Stimmungslage im Team fasste Kreisläuferin Luisa Schulze kurz und knapp zusammen: «Wir sind heiß und wollen das Bestmögliche herausholen.»

Eric Dobias, dpa

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