DHB-Präsident Andreas Michelmann steht in Sachen Aufklärung wieder fast am Anfang. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Hutzler/dpa)

Der Deutsche Handballbund hat die Kommission zur Aufarbeitung und Prävention von Gewalt wieder aufgelöst. Das teilte der DHB mit.

«Gründe hierfür waren unüberbrückbare persönliche Differenzen innerhalb der Kommission, welche die für eine Zusammenarbeit notwendige zwischenmenschliche Ebene zerstörten», hieß es in einer Mitteilung des Verbands. Das Gremium war zur Aufklärung der Vorwürfe gegen den ehemaligen Bundesliga- und Nachwuchsbundestrainer André Fuhr gegründet worden. Eine «zeitnahe Neuberufung der Kommission» werde angestrebt.

Zahlreiche Spielerinnen meldeten sich

«Vor allem mit Blick auf die Betroffenen bedauere ich diesen Schritt und den damit verbundenen Zeitverlust sehr», sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann. Mit ihrer fristlosen Kündigung bei Borussia Dortmund hatten die Nationalspielerinnen Mia Zschocke und Amelie Berger den Fall Fuhr Mitte September öffentlich gemacht. Mittlerweile haben sich zahlreiche Spielerinnen gemeldet, die nach eigenen Angaben psychisch unter den Trainingsmethoden des ehemaligen Coaches gelitten hatten.

Anfang Oktober waren die ersten Mitglieder der interdisziplinär, extern und unabhängig angelegten Kommission berufen worden, die Ende November in Frankfurt am Main ihre Arbeit aufnahm. Die fünfköpfige Kommission bestand aus der Soziologin Carmen Borggrefe, dem Kriminologen Christian Pfeiffer, der Sportwissenschaftlerin Meike Schröer als Fachberaterin und Expertin in der Prävention sexualisierter Gewalt, Angela Marquardt als Vertreterin der betroffenen Athletinnen und für psychologische Aspekte Benny Barth.

«Wir stehen jetzt leider wieder fast am Anfang, aber unser Wille ist klar: Wir nehmen die Vorwürfe gegen den Handballtrainer André Fuhr weiterhin mit größtem Interesse zum Anlass, dies extern und unabhängig aufarbeiten zu lassen», bekräftigte DHB-Boss Michelmann.

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