Kurios: Dass Lukas Zerbe für die Nationalmannschaft gegen Ungarn spielen würde, erfuhr er vier Stunden vor Anpfiff. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

Nachmittags auf der Couch, abends vor fast 20.000 Handball-Fans: Rechtsaußen Lukas Zerbe hat einen turbulenten Start in die Woche erlebt.

«Der Anruf kam um Viertel vor fünf. Da saß ich auf dem Sofa und habe fast meine Tasche gepackt, um ins Training zu fahren in die Lemgo-Halle», sagte der Bundesliga-Profi. «Dann habe ich die größere Tasche gepackt, ins Auto geschmissen und bin zur Nationalmannschaft gereist». Um 20.30 Uhr war Anpfiff.

Weil Timo Kastening aufgrund eines Infekts kurzfristig ausgefallen war, nominierte Bundestrainer Alfred Gislason den 28-Jährigen vom TBV Lemgo für das Spiel gegen Ungarn nach. Zerbe kam beim 35:28 zwar nicht zum Einsatz, konnte die Stimmung aber trotzdem aufsaugen. «Hier unten vor so vielen Menschen zu stehen, ist schon ein Mega-Gefühl», schwärmte der 28-Jährige, der seinen Abend anders geplant hatte: «Mit meiner Freundin auf dem Sofa, aber die hat jetzt alleine oder mit meiner Familie zusammen geschaut».

Ob Kastening im Spiel um den Halbfinal-Einzug am Mittwoch gegen Kroatien wieder mit dabei ist, war zunächst unklar. «Wir hoffen, dass er so weit ist, dass er im nächsten Spiel dabei sein kann. Er hatte Fieber», berichtete Gislason.

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