Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbunds. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Hutzler/dpa)

Der Deutsche Handballbund (DHB) hat die ersten Experten in die neu gegründete Kommission zur Aufarbeitung der Vorwürfe gegen den ehemaligen Bundesliga- und Nachwuchsbundestrainer André Fuhr berufen.

Wie der DHB mitteilte, wurden nach einer Präsidiumssitzung in Leipzig die Professoren Carmen Borggrefe und Christian Pfeiffer sowie Benny Barth benannt.

«Der grundlegenden Aufarbeitung muss sich der gesamte Handball stellen, aber es geht auch um Lehren für künftiges Handeln», sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann: «Wir sind verantwortlich für die uns anvertrauten Spielerinnen und Spieler, müssen aber auch klar erkennen, wo wir Hilfe benötigen, um den an uns gestellten Ansprüchen gerecht zu werden.»

Mit ihrer fristlosen Kündigung bei Borussia Dortmund hatten die Nationalspielerinnen Mia Zschocke und Amelie Berger den Fall Fuhr Mitte September öffentlich gemacht. Mittlerweile haben sich zahlreiche Spielerinnen gemeldet, die nach eigenen Angaben psychisch unter den Trainingsmethoden des ehemaligen Coaches gelitten hatten. Dem DHB war vorgeworfen worden, trotz der in der Szene schon lange kursierenden Vorwürfe nicht oder nur unzureichend gehandelt zu haben.

Borggrefe leitet an der Universität Stuttgart die Abteilung Sportsoziologie und -management, Pfeiffer ist ehemaliger Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen sowie früherer niedersächsischer Justizminister. Barth soll psychologische Kompetenz in das Team einbringen. Michelmann sagte: «Mit den nun berufenen Personen haben wir in ihren jeweiligen Fachgebieten Spitzenkräfte gewonnen.»

Die Kommission, die noch durch eine Betroffenenvertretung über Athleten Deutschland und eine Fachberaterin ergänzt wird, soll ihre Arbeit Anfang Dezember nach der Europameisterschaft der Frauen in Slowenien, Nordmazedonien und Montenegro aufnehmen. 

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