Andreas Michelmann ist der Präsident des Deutschen Handballbundes. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

DHB-Boss Andreas Michelmann hat die in der Handball-Bundesliga aufgekommene Kritik an Bundestrainer Alfred Gislason als «Kaspertheater» bezeichnet.

«Es gibt keine Grundlage, eine solche Diskussion aufzumachen», sagte der Präsident des Deutschen Handballbundes nach der EM-Auslosung in Düsseldorf. Gislason, der einen Vertrag bis nach den Olympischen Spielen 2024 besitzt, stehe nicht zur Disposition.

Michelmann reagierte damit auf einen Anfang der Woche erschienen Bericht des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel», wonach sich in der Liga hinter den Kulissen «eine Front» gegen den Bundestrainer formiere. Karsten Günther, Geschäftsführer des SC DHfK Leipzig und HBL-Präsidiumsmitglied, soll demnach zuletzt sogar die Ablösung des 63 Jahre alten Gislason gefordert haben.

Michelmann übte seinerseits heftige Kritik an dem Leipziger Manager. «Man muss sich schon fragen, was Club-Chefs ermächtigt, sich in die Belange des Deutschen Handballbundes einzumischen. Das machen wir umgekehrt ja auch nicht», rügte er und fügte in Anspielung auf die durchwachsene Saison der Sachsen inklusive eines Trainerwechsels hinzu: «Wenn ich Karsten Günther wäre, würde ich mir einen riesengroßen Besen kaufen und erst einmal vor der eigenen Tür kehren.»

Nach den teilweise begeisternden WM-Auftritten im Januar hatte die DHB-Auswahl zuletzt bei den klaren Niederlagen gegen Weltmeister Dänemark und Europameister Schweden enttäuscht. «Wir schauen immer, an welchen Stellen wir uns noch verbessern können», sagte Michelmann. «Aber da ist nichts dabei, was ich als Großbaustelle bezeichnen würde. Ich sehe kein großes Problem, das sich da aufbaut.»

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